Die philosophische Reflexion über das Wesen der modernen Wissenschaft hält sich in einem Spannungsbogen zwischen der Wissenschaftstheorie auf der einen Seite und Wissenschaftssoziologie und Wissenschaftsgeschichte auf der anderen. Das Spektrum der Standpunkte ist groß und die Ansätze, ein Verständnis dessen zu entwickeln, was in allem Tun und allen Ergebnissen von Wissenschaftlern in den wissenschaftlichen Institutionen und im wissenschaftlichen Betrieb sich als grundlegendes Wissenschaftliches durchzieht, gehen in diesem Spektrum fließend ineinander über. Deshalb kann hier kein erschöpfendes Bild des gegenwärtigen Standes der Debatte gegeben werden. Exemplarisch werde ich in den nächsten Abschnitten einige Autoren zitieren, vor allem um deutlich zu machen, wie die Vielfalt der philosophischen Versuche selbst zustande kommt und was ihre Voraussetzungen und Grenzen zur Bestimmung des Wissenschaftlichen sind. Es geht mir dabei nicht darum, die verschiedenen Möglichkeiten, das Wissenschaftliche philosophisch zu fassen, zu beschreiben und etwa ihren deskriptiven oder normativen Umfang zu beurteilen, vielmehr ist es mein Ziel, aus den vorhandenen Ansätzen abzuleiten, anhand welcher Art von Kriterien etwas wie das Wissenschaftliche überhaupt umgrenzt werden kann, als was für ein Begriff sich das Wissenschaftliche damit herausstellt und was schließlich mit ihm bezeichnet werden kann. „Wissenschaft als Theoriendynamik“ weiterlesen