Die Methode, die wir hier verwenden, ist die der Phänomenologie, und damit eigentlich eine spezielle Vorgehensweise innerhalb der Philosophie. Es ist bekannt, dass es auch andere Weisen des Philosophierens gibt. Als Phänomenologe ist man davon überzeugt, dass die Phänomenologie eine Methode ist, die die einzige ist, die akzeptiert, dass sie nicht empirisch ist, und dennoch nicht frei schwebt. Denn sie findet ihr Material im Denken, auf das sie denkend reflektiert, im Sprechen, das das Denken kommunizierbar macht, und im Handeln, das sich durch das Denken vom bloßen Verhalten unterscheidet. Die Phänomenologie ist nun eine bestimmte Methode, diese drei zum Gegenstand zu nehmen, und die besteht, kurz gesagt, darin, dass wir an einem konkreten Fall, ob ausgedacht oder real, etwas einsichtig machen, etwas wesentliches, grundsätzliches sichtbar machen. Man nennt diese Schlussweise intuitiv, die Schlussform also die Intuition. Aus der formalen Logik sind die Deduktion und die Induktion bekannt. Bei der Deduktion, die die formalen Logiker als einzige wirklich sichere Schlussform ansehen, wird von etwas Allgemeinem auf den Einzelfall gefolgert. Bei der Induktion, die wir im Alltag oft anwenden, folgert man aus einer großen Zahl von Fällen auf den nächsten Fall und genau genommen auf das Allgemeine. Bei der Intuition hingegen folgern wir aus einem Einzelfall auf das Wesen einer Sache, auf das Allgemeine, das sich in diesem Einzelfall zeigt. „Was ist Phänomenologie?“ weiterlesen